Die Solarbranche erlebt weltweit einen enormen Aufschwung. Getrieben von der steigenden Nachfrage nach sauberer und erneuerbarer Energie, entwickelt sich dieser Sektor in einem atemberaubenden Tempo. Die Lieferkette spielt hier eine essenzielle Rolle, da sie die gesamte Bandbreite von Beschaffung, Produktion bis hin zum Vertrieb von Solarmodulen und -komponenten umfasst. Doch um die Komplexität und Bedeutung der aktuellen Situation vollständig zu erfassen, ist ein Blick auf die Geschichte der Solarbranche sowohl in der Schweiz/Europa als auch in China unumgänglich. Wie stehen wir heute da und welche wegweisenden Entwicklungen können wir in Zukunft erwarten? Diese und weitere Fragen werden wir in diesem Blog-Beitrag beleuchten und tiefer in die Welt der Solarenergie eintauchen.
Solar in der Schweiz/in Europa: Eine Erfolgsgeschichte
Die Schweiz hat eine lange und stolze Tradition in der Nutzung von Solarenergie, die bis in die Anfänge der Technologie zurückreicht. Bereits in den 1970er Jahren begann das Interesse an Solarenergie zu wachsen, und die Schweiz spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Solartechnologien. Die Branche setzte auf die Entwicklung von Hochleistungs-Solarmodulen und die Einführung innovativer Produktionsverfahren.
In den 90er Jahren verlagerte die Schweiz ihren Fokus verstärkt auf die Entwicklung von Maschinen und Produktionsprozessen für die Herstellung von Solarmodulen. Dies umfasste die Entwicklung von Anlagen zur Herstellung von Siliziumwafern, Solarzellen und Modulen. In den folgenden Jahrzehnten erlebte die Schweiz einen Anstieg an Unternehmen und Forschungsinstituten, die sich auf die Entwicklung von Maschinen und Ausrüstungen für die Solarmodulproduktion spezialisierten.
Die Schweiz etablierte sich in den 2000er Jahren als bedeutender Akteur auf dem globalen Markt für Maschinen und Ausrüstungen zur Solarmodulproduktion. Schweizer Unternehmen wie Meyer Burger exportierten ihre Technologien und Maschinen weltweit, um den wachsenden Bedarf an Solarenergie zu decken. Einer der grössten Investoren in diesem Bereich war die Volksrepublik China.
Solar im Land der Mitte: Ein strahlendes Kapitel
In China gibt es gigantische staatlich geförderte Solaranlagen. Hier eine Anlage in der Provinz Gansu. (Bild: Unsplash.com)
China hat in den letzten Jahrzehnten eine bemerkenswerte Entwicklung in der Solarbranche durchlaufen und ist heute der weltweit führende Akteur auf diesem Gebiet. Die Regierung in Peking initiierte frühzeitig gezielte Massnahmen zur Förderung der Solarenergie, die in den 2000er Jahren zu einem enormen industriellen Aufschwung in der Solarenergiebranche führten. China begann, in großem Umfang in die Entwicklung von Solartechnologien zu investieren und eine leistungsfähige Produktionsinfrastruktur aufzubauen. Dadurch wurde das Land schnell zum weltweit grössten Hersteller von Solarmodulen und -komponenten. Laut IEA-Berichten hat China mehr als 50 Milliarden USD in neue Produktionskapazitäten investiert – mehr als zehnmal so viel wie Europa.
Heute exportiert der asiatische Riese seine Produkte in viele Länder auf der ganzen Welt. Chinesische Unternehmen wie JinkoSolar, Trina Solar und JA Solar gehören zu den grössten Solarmodulherstellern der Welt. Gleichzeitig investiert das Land weiterhin stark in die Forschung und Entwicklung neuer Solartechnologien. Die Unterstützung der Regierung, die enorme Expansion der Produktionskapazitäten und technologische Innovationen haben dazu beigetragen, dass China mit Abstand der grösste Anbieter in der Branche ist.
Aktuelle Trends in der Solarenergie: Stand Heute
China bleibt unangefochten der weltweit grösste Produzent von Solarmodulen, mit einem aktuellen Marktanteil von über 80%, der kontinuierlich steigt. Durch jahrzehntelange Investitionen und umfangreiche Erfahrung sind chinesische Solarprodukte in der Regel qualitativ auf dem gleichen Niveau wie europäische oder amerikanische Produkte. In vielen Fällen ist die Qualität mittlerweile marktführend.
Doch Chinas Einfluss geht weit über die Produktionszahlen hinaus. Die enormen Investitionen des Landes haben massgeblich dazu beigetragen, die Kosten für Photovoltaik weltweit drastisch zu senken. Ohne diese Bemühungen wäre der Preis für eine Solaranlage in Europa erheblich höher.
Die Volksrepublik China beherbergt die zehn weltweit führenden Anbieter von Photovoltaik-Produktionsanlagen. Selbst die grössten Hersteller ausserhalb von Asien, wie First Solar oder Canadian Solar, produzieren einen Grossteil oder sogar ihre gesamten Solarmodule in Asien.
Beispiel Deutschland: 87% der importierten Photovoltaikanlagen kamen im Jahr 2022 aus China
Quelle: destatis
Diese Tatsache verdeutlicht Chinas zentrale Rolle in der globalen Solarenergiewirtschaft und verspricht spannende Entwicklungen für die Zukunft.
Blick in die Zukunft: Die Entwicklung der Solartechnologie
China ist in vielen Branchen der grösste Anbieter. Hier ein Container-Hafen in Singapur. (Bild: Unsplash.com)
Die heutigen Aussichten sehen keine Änderungen in dieser Entwicklung: Bis nächstes Jahr wird der Rest der Welt bei der Versorgung der Solarmodulproduktion fast vollständig von China abhängig sein. Nach Berichten der IEA wird der Anteil Chinas an der weltweiten Polysilizium-, Ingot- und Waferproduktion auf fast 95% ansteigen.
Diese Monopolstellung ist, wie bereits erwähnt, ein wichtiger Grund dafür, dass heutige Solarmodule preislich überhaupt konkurrenzfähig sind. Gleichzeitig birgt diese aussergewöhnlich hohe Konzentration in der globalen Lieferkette ein erhebliches Gefahrenpotential. Ein Solarmodul «made in EU» oder «made in Switzerland» ist genauso von einer funktionierenden Lieferkette aus China abhängig wie Solarmodule, welche als Ganzes importiert werden. Das ist eine Thematik, welche die Regierungen in Europa, Amerika und in den restlichen asiatischen Ländern angehen müssen.
Situation SunStyle
SunStyle produzierte bis vor einigen Jahren seine Solarmodule in Frankreich. Als in der EU finanzielle Anreize, Steuererleichterungen und andere Formen der Förderung kontinuierlich sanken oder gestrichen wurden, mussten mögliche Alternativen gesucht werden. In dieser Zeit stiegen chinesische Hersteller zu den führenden Anbietern in Bezug auf Quantität und Qualität auf. Aus den hier aufgezeigten Gründen war die Verlagerung der Solarmodulproduktion nach China eine ideale Lösung.
Angesichts der Expansion nach Nordamerika und Australien war eine Globalisierung der Modulproduktion ein sinnvoller Schritt. Wäre die Produktion der Module weiterhin in Europa angesiedelt geblieben, hätte dies erhebliche Auswirkungen auf die Logistik, die Produktionskosten und den CO2-Fussabdruck der einzelnen Module. Als Beispiel: Ein Solarmodul, dessen Einzelteile erst von China nach Europa transportiert werden und dann als fertiges Produkt nach Australien geliefert werden, hätte aufgrund der zusätzlichen Transportwege einen grösseren CO2-Fussabdruck als ein Modul, das direkt aus China geliefert wird.
Fazit
Die Lieferkette in der Solarbranche spielt eine zentrale Rolle im weltweiten Aufschwung der Solarenergie. Von den Anfängen in der Schweiz und Europa bis hin zu Chinas strahlendem Vorreiterstatus hat sich die Branche dynamisch entwickelt.
Die Zukunft der Solarenergie hängt von der Reduzierung der Abhängigkeit von einzelnen Regionen in der Lieferkette ab und erfordert gleichzeitig verstärkte Anstrengungen in Forschung und Entwicklung sowie eine nachhaltige globale Zusammenarbeit.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der Lieferkette in der Solarbranche die Bedeutung und Komplexität eines Sektors, der entscheidend für die Zukunft der Energieversorgung und des Klimaschutzes ist. Es liegt nun an Regierungen, Unternehmen und Forschungseinrichtungen, gemeinsam Lösungen zu finden, um eine nachhaltige und widerstandsfähige Solarenergieversorgung zu gewährleisten.
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